alle Törns



















  I. Routen
 II. Crews
III. Inseln und Orte
 IV. An Bord
  V. An Land
VI. Galerie


Golf von Neapel
Pontinische Inseln
Golf von Salerno

1. Woche: 5. bis 12. Mai 2012
  2. Woche: 12. bis 19. Mai 2012



Am Golf von Neapel im Tyrrhenischen Meer (ca. 18sm Durchmesser) liegen die Ruinen der Römerstadt Baiae, Pozzuoli mit den Phlegräischen Feldern, die Großstadt Neapel, der Vesuv mit den Ausgrabungen von Pompeji und Herculaneum, Torre del Greco und Castellammare di Stabia. Die Halbinsel von Sorrent schließt ihn nach Süden ab.
Capri, die Phlegräischen Inseln Ischia und Procida verlängern das Nordende des Golfs ins Meer hinein - sein Zentrum gähnt leer, weil es die riesige Caldera eines Supervulkans ist.
Der Golf von Salerno ist die nächste südliche Bucht mit einem Durchmesser von etwa 32 sm, an seiner Nordseite liegen Amalfi und Salerno.
Die Pontinischen Inseln bestehen aus Ponza, Gavi, Palmarola und Zannone im Westen, sowie Ventotene und Santo Stefano im Osten.



I. Routen

1. Woche:

Route Schiff 2 ähnlich -
auf der Rückfahrt treffen wir uns
mit der "Himmelfahrts-Flotte" in Salerno
und starten in die zweite Woche:


Auch hier die Routen aller Schiffe ähnlich


1. Woche Schiff 1:



1. Woche Schiff 2:



2. Woche Schiff 1:



2. Woche Schiff 2:



2 Woche Schiff 3:



2. Woche Schiff 4:







III: Inseln und Orte



Amalfi:









für Nichtlateiner: Amalfi als erste brachte den Seeleuten den Gebrauch des Magnetkompasses bei.
Angeblich soll ein Flavio Goia aus Amalfi den Kompass - Erfindung der Chinesen - erfunden haben ...





Zur Rekonstruktion der Villa Jovis




Castellammare di Stabia:



Ischia:























Castello Aragonese
Alfons von Aragon lässt die schroffe Felsinsel im 15. Jht zur Burg ausbauen und den Steindamm, einziger Burgzugang, anlegen.
Anfang des 18. Jhts leben auf der Inselfestung fast 10 000 Menschen, 1809 bombardiert sie Admiral Nelsons Flotte, weil sich in der Burg die Franzosen verschanzt haben, 1823 wird sie Gefängis, heute befindet sich das Wahrzeichen Ischias in Privathand.





Li Galli:







Die mythischen Sireneninseln hat kein geringerer als Le Corbusier bebaut,
für Léonid Massine, zu Gast waren Strawinsky und Picasso.
Nurejew starb, bevor er das von ihm gekaufte Inseldomizil beziehen konnte.

Und:
Und hat nicht wieder einmal Poseidon uns allen gezeigt, wer das Meer mit dem Dreizack wirklich beherrscht?



Sofort bestraft er des admirals alias Odysseus' Provokation, als dieser vor den Inseln der Sirenen, den Gallis im Naturschutzgebiet Anker werfen will: Da streikt die gesamte Schiffselektrik und - totale Flaute, wir treiben im Strom - nur das aus der Bucht Leranto herbeigeeilte Schiff 4 mit Flottensupertechniker Kai bringt uns die Rettung.
Wir danken!!

Zu Odysseus und den Sireneninseln siehe




Ponza:
Bei deutschen Urlaubern unbekannt - 1953 taucht hier
Jacques Picard auf die Rekordtiefe von 3150 m,
in der Zeit des Faschismus Verbannungsort für politische Gegner,
und Odysseus soll hier bei der Zauberin Kirke 1 Jahr verbracht haben ...

























Und 2005 waren wir (bei Nacht und Nebel) schon mal hier ...


Procida:
Hier war der Start unseres legendären Crash-Törns 2005 zum Stromboli












Sorrent:
Torquato Tasso, Dichter und Historiograph, ist hier 1544 geboren
















Ventotene und Santo Stefano:

1941 entsteht hier Per un'Europa libera e unita. Progetto d'un manifesto , das Fanal für ein freies und einiges Europa. Im Gefängnis, wo die drei seit 1939 inhaftiert sind, schreiben sie es heimlich auf Zigarettenpapier, die italienischen Antifaschisten Altiero Spinelli, Ernesto Rossi und Eugenio Colorni, geprägt von kommunistischen Wirtschaftsvorstellungen.
Ursula Hirschmann, der Ehefrau von Eugenio Colorni, gelingt es, das Manifest im Bauch eines gebratenen Huhns versteckt aus dem Gefängnis herauszubringen. Es beeinflusst das von europäischen Föderalisten verschiedener Länder 1946 ausgearbeitete "Hertensteiner Programm" maßgeblich.
Unter Kaiser Augustus schon dient Ventotene als Verbannungsort für seine nymphomanische Tochter, seine Enkelin und Octavia.

Wir machen im alten Hafen an originalen Pollern auf dem Originalkai fest, alles von antiken Sklaven samt Treppen aus dem Ergußgestein gehauen: die Souvenirläden von heute residieren in den antiken Hafenlagerhäusern der Römer! Und wie wir haben dort Ruderer römischer Triremen und aragonischer Galeeren ihre Vorleine belegt.
Ein Kanal trennt den römischen Hafen der Insel Ventotene von ihrer kleinen Zwillingsschwester Santo Stefano, auch sie anmutig, aber 200 Jahre Ort des Kummers und der Qual - Gefängnisinsel seit der Zeit der Bourbonen bis 1965. Im riesigen Gefängnisgebäude, einer voll erhaltenen neapolitanischen Verrücktheit des Barock, herrscht kafkaeske Atmosphäre.

Zur Dokumentation Santo Stefano

1981 tritt unter einer Sandschicht das Wrack eines römischen Lastschiffes mit seiner Ladung hervor: Blei, Marmor, Ziegel, Backsteine und unzählige Kupfernägel, die noch in den Bleiplatten sitzen, die das Holz bedecken; eine Schachtel mit einem Stoß römischer „Kugelschreiber“ aus Elfenbein. Amphoren, hermetisch versiegelt, viele noch mit Inhalt, Weintrauben und Gewürzen. Lesenswert:

Wenig empfehlenswert übrigens der neue Hafen: Motordauerlärm und
-gestank der Fähre und immerwährender Schwell!









































































































V. An Land

In unserem Revier, bereits im 18. und 19. Jh. das Sehnsuchtsziel aller romantischen Bildungsreisenden, wimmelt es von Sehenswürdigkeiten:
Vesuv, Pompeji, Capri mit Blauer Grotte (die bei Bisevo ist dennoch ruhiger und schöner, vgl. ), Ischia, Sorrent, Positano, Amalfi - klangvolle Namen, in deren Mitte die temperamentvolle Metropole von Italiens Süden liegt: Napoli.
Die griechischen Siedler, die das Land kolonisierten, erleben die Gestade als wildes, vulkanisches, angsteinflößendes Urland, für die Römer wird die bizarre Küste begehrtestes und nobelstes Gebiet ihres gesamten Reichs...
Wir haben drei Schwerpunkte gesetzt: Neapel, Paestum, Pompeji.





An Neapel scheiden sich die Geister. Unregierbar, chaotisch oder voll übersprudelnder Vitalität, Lebensfreude. Für Nüchterne die dichtbevölkertste Stadt Europas (1 Mill Einw. mit 8201/km²), die an der Mittelmeerkrankheit leidet, wie viele andere italienische Städte auch: im Kern langsam verfaulend an ihrer glorreichen Vergangenheit. Infernalischer Verkehr unter einer permanenten Smogglocke, mit vielen Inseln aus Ruhe (Kirchen und Museen), noch immer von der Mafia regiert - jeder von uns hat seinen Lieblings- oder Hassplatz gefunden.




































1787 auf seiner italiensichen Reise, nur 35 Jahre nach der späten Entdeckung des Geländes, schreibt Goethe in sein Tagebuch:
Das Land ward immer flacher und wüster, wenige Gebäude deuteten auf kärgliche Landwirtschaft. Endlich, ungewiß ob wir durch Felsen oder Trümmer fuhren, konnten wir einige große länglich-viereckige Massen, die wir in der Ferne schon bemerkt hatten, als überbliebene Tempel und Denkmale einer ehemals so prächtigen Stadt unterscheiden. Von einem Landmanne ließ ich mich indessen in den Gebäuden herumführen, der erste Eindruck konnte nur Erstaunen erregen. Ich befand mich in einer völlig fremden Welt. Denn wie die Jahrhunderte sich aus dem Ernsten in das Gefällige bilden, so bilden sie den Menschen mit, ja sie erzeugen ihn so. Nun sind unsere Augen und durch sie unser ganzes inneres Wesen an schlankere Baukunst hinangetrieben und entschieden bestimmt, so dass uns diese stumpfen, kegelförmigen, enggedrängten Säulenmassen lästig, ja furchtbar erscheinen.



Doch nahm ich mich bald zusammen, erinnerte mich der Kunstgeschichte, gedachte der Zeit, deren Geist solche Bauart gemäß fand, vergegenwärtigte mir den strengen Stil der Plastik, und in weniger als einer Stunde fühlte ich mich befreundet, ja ich pries den Genius, dass er mich diese so wohl erhaltenen Reste mit Augen sehen ließ, da sich von ihnen durch Abbildung kein Begriff geben lässt.

Drei große dorische Tempeln jeweils exemplarisch für eine Bauepoche des dorischen Baustils, stehen unvermittelt in der Ebene. Der archaische Heratempel (540 v. Chr.) – Basilika genannt – ist einer der größten griechischen Steintempel überhaupt. Der Tempel der Athene (510 v. Chr.), früher auch der Ceres zugeschrieben, erheblich kleiner. Der Poseidontempel schließlich (450 v. Chr.) weist die ausgereifte Bauformen des kurz zuvor errichteten Zeustempels von Olympia auf. Weiterhin ein römisches Amphitheater, der Versammlungsort der Bürger, das Comitium, und andere öffentliche Gebäude der Römerzeit und die gut erhaltene 4,75 km lange Stadtmauer
Berühmt das Grab des Turmspringers, der Übergang vom Leben in das Totenreich als Sprung in das Wasser.


































Am 24. August im Jahr 79 ereignet sich der fürchterlichste Vesuvausbruch, er lässt alles Leben im Umkreis von 10 bis 15 km erlöschen. Meterdicker Eruptionsregen begräbt die ahnungslose römische Provinzstadt Pompeji in ihrer morgendlichen Geschäftigkeit - und konserviert sie für die staunende Nachwelt.
Millionen von Besuchern jährlich in der absolut größten antiken Ruinenstadt, wo das römische Stadtleben der frühen Kaiserzeit lebendiger wird als in jedem Historienfilm: Kreuzende Pflasterstraßen, Wohnhäuser, Geschäfte, Thermen, Tempel und Theater.
Leider auch hier: offensichtliche Misswirtschaft und unzureichende Pflege bedrohen diese einzigartige Ruinenstadt, Weltkulturerbe der UNESCO ...







































Die Bilder stammen ausschließlich von Mitseglern;
allen Fotografen Kompliment und Dank!

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