Syros


In Syros erreicht uns die Vorhut Putins, der mit 25 Yachten die Marina stürmt, ohne Rücksicht auf andere Yachten, Kaimauern, Hafenmeister oder Piffe. Notwehr vergeblich.
Champagner, Quads, Taxis und Hummer vorgebucht ...





Die Marina Ermoupoli: ohne Strom und Wasser in traumhafter Lage zwischen lärmenden und stinkenden Kraftwerken hinter Schrotthäfen, kranwimmelnden Werften und Abfüllstationen, weitab von der Stadt, zu der aber ein kostenloser Bus fährt.
Ermoupoli - sie heißt nach dem griechischen Gott Hermes, dem Schutzgott der Kaufleute und anderer Diebe - geht nahtlos in Ano Syros über, beide Städte auf einem eigenen Hügel liegend. In Ano Syros, gekrönt von der Bischofs-Kathedrale St. Georg, leben die Katholiken, auf dem anderen Hügel die Orthodoxen.
Ab 1820 - Aufstand gegen die Türken - entwickelt sich Ermoupoli zur wichtigsten Stadt Griechenlands - nach Athen, 1830 ist Ermoupoli wichtigster Hafen ganz Griechenlands, Handels- und kulturelles Zentrum mit Theater und Bischofssitz, 1850 erstes Telegraphenbüro und 1860 Werft.
Neoklassizistische Villen, Straßen und Plätze, meist Entwurf deutscher Architekten, prägen das Stadtbild, vor dem Rathaus steht Miaoulis.



Konteradmiral Andreas Bokos Miaulis, albanischer Herkunft, schwer reich geworden im Getreidehandel, ist nach der Wahl von Prinz Otto von Bayern zum König von Griechenland (leichter Debilität verdächtig - siehe des admirals Fundstück ) Huldigungsdeputierter.
Als Rädelsführer der Opposition gegen Ioannis Kapodistrias, den rechtmäßig gewählten Ministerpräsidenten des neuen freien Griechenlands kapert Miaulis die in Poros liegenden griechischen Kriegsschiffe Hellas und Hydra und zündet sie an. Vor einer Hochverratsanklage rettet Miaulis nur die Ermordung Kapodistrias' im Jahr 1831.





































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© Christian Wirth 2014