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Zwei absolute Highlights im Mittelmeer: Santorin und Bonifacio in Korsika!
70 m über dem Meer liegt auf einer 900 Meter langen, schmalen Landzunge, die parallel zur Küste auf einem weißen Kreidefelsen verläuft, die Ville Haute von Bonifacio. Hinter ihr, landeinwärts, ein tiefer, fjordartiger Einschnitt (frz. Calanque), der gut geschützte Naturhafen. Das äußere Ufer ist ausgewaschen, die Häuser stehen wie auf einem Balkon.
Und alle Forscher sind sich einig: Das ist der Hafen der Lästrygonen, den Odysseus' Gefährten einst anliefen

































































Zwischen 1960 und 1983 sind französische Fremdenlegionäre in der Oberstadt von Bonifacio stationiert, die Korsen sehen sie als verhasste Besatzer an.
Die Légion Étrangère, ein militärischer Großverband, in dem Freiwillige, meist Söldner genannt, aus 136 Nationen als Zeitsoldaten Dienst in den Streitkräften Frankreichs leisten, gehört zum französischen Heer.
1831 gegründet, dient die Legion zur Eroberung und Absicherung der afrikanischen Kolonien, umfasst 1960 35.000 Mann, (heute 8.000). Offizier- und Unteroffizierkorps der Legion sind Franzosen, bis 1989 dienen gut 600.000 Mann aus aller Welt in der Légion, über 36.000 fallen bei Einsätzen.
An allen wichtigen Schauplätzen der Interessenpolitik Frankreichs ist die Fremdenlegion dabei:
Tonkin (1883-1940), Formosa (1885), Sudan (1892-1893), Dahomey (1892-1894), Siam (1893-1897), Madagaskar (1895-1905) und Marokko (1900-1934). Bei Ausbruch des 1. Weltkriegs sind die Legionäre mit Bauarbeiten in Marokko beschäftigt, 1914 erleiden sie bei Khénifra eine schwere Niederlage gegen aufständische Berber mit mehr als 600 Toten.
Bis zum 2. Weltkrieg baut Fraankreich die Legion erneut stark aus, nach 1945 beginnen die Probleme der Dekolonisation. In Indochina erleidet die Legion mit 11.000 Toten die schwersten Verluste, 1954 in der Schlacht von Schlacht von Ðien Biên Phu ihre schwerste Niederlage.
1954 entbrennt der Algerienkrieg, die Legion ist mit ihren gesamten Kräften engagiert. Trotz des nahen Sieges entlässt de Gaulle Algerien in die Unabhängigkeit. Die Legion ist in den Generalsputsch von 1961 verwickelt, bis 1966 sind Legionseinheiten von der Teilnahme an der traditionellen Militärparade auf der Champs-Élysées ausgeschlossen.
Nach 1945 besteht die Legion zu über der Hälfte aus Deutschen (heute rund 2 %), Angehörige der SS bekommen mit Eintritt eine neue Identität.
Heute wahrt Frankreich mit der Fremdenlegion weltweit seine Interessen militärisch, sei es mit UN- oder EU-Mandat oder unter NATO-Oberbefehl, um französische Staatsbürger aus Gefahr zu retten oder historischen Verpflichtungen aus der Kolonialzeit nachzukommen.

Bilder der verwüsteten Fremdenlegionskaserne in Bonifacio:













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