Angeber!


Friedens-(Crash)-Törn 1996

Ägäis - kreuz und quer

4. bis 10. Mai




Der Törn könnte auch "Völkerverständigungs-Fahrt" heißen.
Stein des Anstoßes sind wirklich Steine, nämlich ein kleiner Haufen solcher
auf Position:
37°03'N 027°09'E

Keck wie die Türken sind, besetzten sie diesen, ohne die zu fragen, die auch
Anspruch auf diese Klippe in der veilchenblauen Flut der Ägäis erheben, und pflanzten
das türkische Banner auf, die Regierung tat das wohl deshalb, um von innenpolitischen
Schwierigkeiten abzulenken...
Und schon ergriffen die Griechen, die NATO-Partner des "kranken Mannes am Bosporus"
Gegenmaßnahmen, ließen ihre veraltete Flotte patroullieren und besetzten Pharmakonisi
mit MG-Nestern und Soldaten. Und mitten dort hinein geriet unser Schifflein...
Aber da die Griechen die Erfinder der Demokratie sind, herrscht eine soche Mitbestimmung
auch beim Militär: Die Untergebenen überzeugten schließlich die Vorgesetzten von den
rein friedlichen Absichten unserer Besatzung und wir konnten, scharf bewacht, unseren Anker
werfen und die Nacht verbringen...


ROUTE
Rhodos - Panormitis/Symi - Vathy/Kalymnos - Pserimos - Ostbucht Pharmakonisi -
Westbucht Pharmakonisi - O. Sistina/Arki - Lipsi - Skala/Patmos -
Palaia Kammeni - Thira/Santorin - Skala/Astypalaia -
Mandraki/Nisiros - Rhodos
248 sm unter Segel 162 sm unter Motor
410 sm gesamt


Skipper
Schiff
Christian Wirth

*1945
" BIG OUZO 3"

NAVA 49

Crew

Marie-Therese H.-J.
Dieter M.
Helmut H.
Sigrid H.
Heinz Sch.
Hans Joachim H.
Christoph W.
Corinna H.
Günther K.


Schiffsrolle

Deutschherren-Palast

Gestartet sind wir in Rhodos - mit etwas veränderter Crew, die
das Schiff schon nach Rhodos gesegelt hatte (vgl. den Törn Überführung 1996).
Zugestiegen sind Sigrid und Helmut, sowie Günther und Dieter, Frauke heuerte ab.
Wir haben, wie sich das für einen Crash-Törn gehört, in Simi/Panormitis
Skizze
genüßlich zu Abend gespeist und danach die Anker gelichtet:
Kurs Nord...

seekarte
Lustig war es auf der herrlich einsamen Insel zu beobachten, wie die zwei Wirtinnen
sich um uns, die einzigen Frühstücksgäste stritten; die fett gebackenen
Frühstückseier waren nur mit größeren Mengen Ouzo zu verdauen. Wir waren jedenfalls
physisch für das Kommende gerüstet.

Die Nahezu-Kollision mit dem grichischen Kriegsschiff hätte uns eigentlich zu denken geben müssen und das Ein-Stern-Rot-Signal, das es uns hinterherschoss, auch. Jedenfalls hat mein Segelfreund Gogo am GPS bei absolut unsichtigem Wetter - der Mond verschwand auch noch zuguterletzt hinter einer Wolke - uns metergenau in die Bucht auf Pharmakonisi navigiert und wir hatten auch noch, um uns nun wirklich verdächtig zu machen, die Positionslichter ausgeschaltet, um bessere Sicht zu haben, als urplötzlich vor unserem Bug die griechischen Helden auftauchten, uns sicherlich für einen türkischen Spähtrupp haltend. Der Skipper führte diplomatische Verhandlungen mit Hinweis auf NATO, UNO und Weltfrieden - und nach unmilitärischer Beratung aller Besatzungsmitglieder bewegten sie ihren Offizier uns zu erlauben bis zum Morgengrauen auszuruhen auf unserem Ankerplatz - das nennt man griechische Demokratie!

Wir staunten nicht schlecht, nach dem Erwachen rundum in die Mündungen getarnter Maschinengewehre zu blicken, allesamt gerichtet auf die türkische Küste...





Ein paar sm haben wir vergessen im Logbuch - wie überhaupt dessen Führung etwas
zu wünschen übrig läßt.

Lipsos und Arkos berzaubernde Inseln!







Atlas Santorin

Skipper beim Klarieren
Der Skipper klariert wilde Leinen in der Bucht, wo wir um ein Haar
mit der Schraube hineingekommen wären - nur das beherzte Eingreifens Dieters
rettete uns!!
Man beachte Lava und Leinen im Hintergrund!



Impressionen aus Santorin


























Vor Symi






Fotografiert haben vor allem Christoph, aber auch Gogo und andere Segelfreunde, danke!



Und dieser Törn - eine echte Odyssee -   ging fugenlos über in den nächsten:




Die Crews flogen in Rhodos ein
und segelten rund Karpathos...
siehe "Ouzo-Törn 96"




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